Immer wieder ging Arni Thorlakur Gudnason an der leerstehenden Schule in Wartenburg vorbei. Ein Gebäude in schönster Lage – aber ganz ohne Leben, und das schon seit 20 Jahren. Für den gebürtigen Isländer, der einige Jahre in der Schweiz lebte und vor vier Jahren mit seiner Familie nach Sachsen-Anhalt zog, schien das ein unhaltbarer Zustand.
Gudnason sprach mit dem Eigentümer der alten Schule und bekam sofort den Zuschlag für seinen Plan, aus der Schulturnhalle ein Kulturzentrum zu machen. Seine Vision: einen Ort der Inspiration am Waldrand zu schaffen. „1813 fand die Schlacht von Wartenburg statt. Jetzt wollen wir dort, wo sich früher Völker bekriegten, Kunst und Kultur feiern“, sagt Gudnason.
Sein Projekt „Fabelhafte Wartenburg – Kulturbastion 1813“ bezieht sich auch programmatisch auf die Geschichte des Orts: Gudnason will Schriftsteller, Musiker und Künstler aus den Ländern einladen, die sich früher hier auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden. Wartenburger Vereine und Kulturschaffende der Region gestalten das Programm mit, zu dem jedes Jahr auch ein großes Fest gehört.
Ab 2023 plant Arni Gudnason auch Workshops in den Bereichen Musik, Theater und Gestalten für Kinder und Erwachsene. Momentan nutzen er und sein wachsendes Team die Turnhalle der alten Schule als Tonstudio und Proberaum für Kinder – Gudnason spielt schon seit seiner Jugend in verschieden Bands. Den musikalischen Bereich der neuen, alten Schule will er ausbauen. „Herr Arni“, wie ihn seine Schüler und Schülerinnen gerne nennen, stellt bereits ein Programm zusammen.