Projekte
Hemsbünde: Zwei Kaugummiautomaten, ein Zigarettenautomat, ein leerstehender Laden. Und dank Christine Mansfeld nun auch ein umgenutzter Friseursalon, in dem sie gemeinsam mit anderen Aktiven aus dem Ort Foto-Ausstellungen organisiert. Dabei kommen die Hemsbündener nun wieder zu gänzlich neuen Ansichten und Gesprächen…
Niederkirchen: Junge Musikanten, die durch die Dörfer ziehen und sich über Musik mit Mensch und Landschaft verbinden – und vielleicht auch andere zum Mitspielen animieren. So stellt sich Cäcilia Brendieck-Worm die Zukunft des Dorfes vor, in dem es kaum Angebote für Kinder und Jugendliche gibt und zudem viele Jugendliche Asylsuchende untergebracht sind. Auftakt für das interkulturelle Musikprojekt…
Escherode: Wie können wir Brücken schlagen und neue Räume schaffen, um der zunehmend antidemokratischen Stimmung in der Region entgegenzuwirken? Doreen Kratzsch bricht gemeinsam mit anderen Aktiven auf, um konkret drei neue Orte in Escherode wiederzubeleben: Die Kneipe mit Festsaal, das Arboretum, was ein wunderschönes Waldmuseum ist, und den ehemaligen Dorfladen…
Bad Wildungen: Hanna Pohlmann sucht gemeinsam mit dem Verein Kompost Ensemble nach Wegen für ein gutes Leben auf dem Lande. Mit ihnen zusammen wird sie eine Werkstattwoche für Emanzipatorische Ländlichkeiten veranstalten, eine Sommerschule. Dort können Landinteressierte miteinander in Austausch gehen. Zentrale Themen werden Wohnen, Arbeit und Care sein – wer bleibt zu Hause und kümmert sich um die Kinder? – sowie Mobilität und Landwirtschaft.
Schonstett: In der Jungbürgerversammlung wurden die Mädchen, die hier deutlich in der Minderheit sind, befragt: „Was braucht ihr, um euch wohl zu fühlen?“ Die Antwort lautet: Einen Raum, den auch sie mögen und wo sie sich frei entfalten können. Genau für diesen Raum sorgt Jutta Stübl jetzt – gemeinsam mit den Jugendlichen soll ein Raum in der Gemeinde nach ihren Bedürfnissen gestaltet werden…
Staffort-Stutensee: „Demokratie lebt von der Bereitschaft, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen“ ist sich Lila Sax dos Santos Gomes sicher. „Sie ist daher auf informierte, engagierte, urteilsfähige, politisch gebildete und mündige Menschen angewiesen.“ Deswegen möchte sie Mütter weiter dazu zu ermuntern, sich am politischen Prozess zu beteiligen, auf politische und religiöse Entscheidungsträger zuzugehen und sich untereinander zu unterstützen.
Caldern: Max Frauenlob organisiert „Deine bunte Mitmachküche“. Einmal im Monat wird zusammen gekocht und danach möglichst unter freiem Himmel gemeinsam gegessen. Über dieses niedrigschwellig-gesellige Zusammenkommen unterm Sternenhimmel oder am Lagerfeuer ergeben sich auch Gespräche über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen, ganz beiläufig…
Mechow: Ute Thode organisiert mehrere zweitägige Wander- und Dialogwerkstätten rund um den Mechower See. Dabei werden die Teilnehmenden nicht nur miteinander im Gespräch sein, sondern als Wandernde Gegend und Wirkorte des Wandelguts kennenlernen, das sind quasi die Reallabore vor Ort. Vorgesehen ist, dass eine Wanderung auf ökologischer, eine andere auf ökonomischer und die dritte auf sozialer Transformation fokussiert…
Oberndorf: Barbara Schubert und ihre Crew machen den alten Jugendwanderkutter wieder fit und lassen ihn wöchentlich wieder über die Oste schippern. An Bord dürfen alle Menschen, unabhängig von Sprache, Kultur und Können, auch Menschen mit Rollator und Gäste der Region, und zwar kostenlos…
Waldkappel: Ein beschauliches Städtchen in Hessen, geprägt von Ländlichkeit mit einigen Schafherden und alten Mythen, die drohen, in Vergessenheit zu geraten. Dort will Luisa Kleine die beiden Themenfelder Holle und Wolle miteinander verweben: Beim Spinnen und Weben werden Geschichten erzählt, alte Mythen und eigene Erlebnisse eingeflochten.
Rüdnitz: Anastasia Zagorni interessiert sich für die Wildpflanzen an ihrem Heimatort. Um Kinder mit der Begeisterung anzustecken, werden lokale Pflanzen aus der Perspektive des Unbekannten betrachtet.
Baruth: Ihre Bachelorarbeit hat die Sozialarbeiterin Charlotte Wittke im Sommer 2022 über Gemeinwesenarbeit geschrieben. Da liegt es nahe, gleich mal im Heimatort die Stärkung der Gemeinschaft zu erproben.
Gnoien: „Wir denken zu viel und sprechen zu wenig.“ sagt Karola Stenschke und empfiehlt, offen und neugierig aufeinander zuzugehen, um Missverständnisse zu vermeiden und Unwissenheit aufzulösen. Damit das geschieht, wird sie Menschen einladen, gemeinsam ein altes Haus zu reparieren.
Mösthinsdorf: Miriam Seibel ist eine Meisterin in der Balance zwischen Bewahren und Erneuern. Sie verbindet die Dorfgemeinschaft mit den Zugezogenen sowie traditionelle Gepflogenheiten und Verfahren mit neuem Wissen und Handeln. Damit öffnet sie Wege für eine zukunftsfähige Entwicklung.
Sehlis: Ulrike Renner engagiert sich für eine ökologische, solidarische und selbstbestimmte Ernährung. Dafür beschäftigt sie sich mit Gartenarbeit, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und setzt damit ihre Vorstellungen von einer besseren Welt um.
Weiditz: Als Zirkuspädagogin, Sozialarbeiterin, Physiotherapeutin und Darstellerin in einem Feuertheaterensemble hat Claudia Palm viele Talente, um Menschen zu begeistern, zum Mitmachen anzustiften und Gemeinschaft zu schaffen.
Oßmannstedt: Graue Energie ist die Energie, die für Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport und Bauen aufgewendet wird. Zum ressourcenschonenden Bauen gehört für Florian Dossin, dass diese Energie durch Erhalt und Umnutzung bestehender Gebäude nicht verschwendet wird.
Eixen: Als Vorsitzende der regionalen Tafel hat Kerstin Dauer täglich mit Menschen zu tun, die große soziale, aber oft auch gesundheitliche Probleme haben. Vor allem sind sie viel zu oft damit alleingelassen. Dagegen will sie mit einem offenen Garten für alle angehen.
Triebsees: Brigitte Blodow und ihre Mitstreiterinnen vom Frauenverein in Triebsees haben zwar ein hohes Alter an Jahren, aber sie sind jung im Herzen und unternehmenslustig. Im Sommer 2021 haben sie mit Susanne Gabler die Kunst für sich entdeckt.
Gröningen: Fabian Stankewitz hat seine Mitbürger*innen eingeladen, ein altes Fachwerkhaus vor dem Verfall zu bewahren. Als Gegenleistung lernen sie die alten Handwerkstechniken und bekommen einen Ort der Begegnung.
Neuendorf im Sande: Tanja Tricarico und ihr Team etablieren einen Treffpunkt, in dem Lebensbrüche in der Region thematisiert und Wissen ausgetauscht werden kann. Darauf aufbauend werden gemeinsam Zukunftsvisionen kreiert und umgesetzt.
Lehsten: In Erzählsalons will Steffi Kühn Menschen aus der Region, Einheimische wie Zugezogene, an einen Tisch bringen. Und wenn aus den Erzählungen Kunstwerke entstehen, berühren sie jeden.
Greiffenberg: In der Alten Post ist viel Platz, um zusammenzukommen wie es sich Viele in der Stadt wünschen. Rainer Schmitt und Svea Weiß richten dafür die Alte Post her und unterbreiten kulturelle und Gesprächsangebote.
Dahnsdorf: Vier Tage Kunst und Kultur, an denen sich Land- und Stadtbewohner*innen, waren Marie Golüke einfach zu wenig. Mit eigenen Ideen und nach den Wünschen der Menschen vor Ort will sie nun viel öfter Ausstellungen, Tanztheater, Open-Air-Kino, Lesungen und Workshops nach Dahnsdorf holen.
Liebstadt: Mit Kino für jedermann trägt Dorothea Höhnel zur Wiederbelebung von Schloss Kuckucksstein bei.
Klein Jasedow: Johannes Terwitte lädt Menschen ein, in der Region Lassaner Winkel zwei Jahre lang zu erforschen und auszuprobieren, wie weit gemeinschaftliche Subsistenz gehen kann: Nahrung, Kleidung, Bauen und Wohnen, Technik …?
„Der Grüne Saum“ ist ein 20 Kilometer langer Rundweg um Hoyerswerda, der Alt- und Neustadt umkreisen und wieder zu einem großen Ganzen machen soll. Toni Züchner wird viele Macher*innen für ein lebendiges Miteinander aktivieren.
Melaune: Die Gleichstellung der Geschlechter ist doch selbstverständlich. – Marika Vetter macht die Erfahrung: am Bau noch lange nicht. Damit das nicht so bleibt, vernetzt sie „Bau-Frauen“ und macht ihre Leistungen öffentlich sichtbar.
Belleben: Eigentlich wollte Margret Feger einen Dorfladen eröffnen. Aber den anderen im Dorf war ein öffentlicher Ort für Begegnung und Austausch wichtiger. Den gibt es nun – und davor ein Regal mit Obst und Gemüse aus den Gärten des Dorfes für jeden zum Mitnehmen.
Kriebitzsch: Maike Steuer schafft im Erdgeschoss des alten Konsums in Kriebitzsch eine Anlaufstelle für alle, die sich kreativ ausprobieren wollen. Und außerdem könnte man mit all den Dingen vor Ort auch die Nahversorgung wieder ankurbeln …
Grimma: Seit 2017 besuchen die mobilen Buchwerkstätten die Kinder im ländlichen Raum entlang der Mulde. Der Bedarf nach Freiraum und Fantasie ist groß. Deshalb schafft Liv Hanson mit Künstler*innen und Handwerker*innen mit der Kinderkulturwerkstatt nun ein ständiges Angebot.
Püchau: Das Schweizerhaus am Schloss Püchau soll saniert werden. Doch wofür die Kinder und Jugendlichen vor Ort es genau nutzen wollen und wie es also hergerichtet werden muss, wird Leonore Kasper mit ihnen und weiteren Menschen vor Ort künstlerisch erkunden.
Leisnig: Kathryn Döhner und ihr Team retten nicht nur den schönen großen Bahnhof in Leisnig. Sie verwandeln ihn auch in eine Konzerthalle, einen Begegnungsraum in einen klingenden Mitmach-Ort.
Oberlausitz: „Spoken Word“ ist eine junge, aktivistische Poesieform. Damit möglichst viele junge Leute ihre Interessen mit dieser Kunstform ausdrücken können, etabliert Jessy James LaFleur eine Spoken Word Akademie.
Wolkenstein: Begreifen kommt von be-greifen, anfassen, rumhantieren, auseinandernehmen und wieder zusammensetzten. So jedenfalls stellt sich Elisabeth Glöckner das Lernen vor und besucht deshalb mit dem MINT-Marktstand Kinder und Jugendliche im Erzgebirge.
Kirchberg: In Kirchberg gibt es einen sehr aktiven Jugendclub und eine Freilichtbühne. Was liegt da näher, dachte sich Diana Beese, als den Jugendlichen zu ermöglichen, diese Bühne zu nutzen: für ein Festival so wie sie es sich wünschen.
Malchin: David Schacht wird das „Wasserwerk der Zukunft“ in Malchin zu einem Ort der Kommunikation und Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele machen – regional und überregional. Gemeinsam mit anderen Akteuren rund um Landschaft, Moor und Wasser findet er Wege in die Zukunft.
Arensnest: Daniel Diehl begeistert Menschen für regenerative Landwirtschaft und gesunde Böden. Humusreiche, gesunde Böden sind ein wesentliches Ziel seiner Arbeit und weil dazu vor allem Regenwürmer gehören, nennen ihn viele „Wurm-Daniel“.
Käbschütztal: Wie viele andere Menschen auch liebt Dani Barsch Filme. Wie wenige andere Menschen sucht und findet sie Wege, Filme zu allen Menschen zu bringen – ins kleinste Dorf und genau die, die sich die Menschen dort aussuchen.
Wartenburg: Arni Thorlakur Gudnason fällt in seinem Heimatdorf nicht nur auf, weil er gebürtiger Isländer ist. Er macht auch einfach Dinge, von denen alle anderen annahmen, man könne sie nicht machen. So hat er einfach den Eigentümer gefragt und belebt nun die alte Schulsporthalle.
Bollewick: Die Entwicklung der riesigen Feldsteinscheune hat Bollewick zu einem Vorzeigedorf für eine erfolgreiche Strukturentwicklung im ländlichen Raum. Antje Styskal wird die Scheune nun als Zukunfts- und bildungswerkstatt bekannt machen.
Loitz: Annika Hirsekorn bringt gern mit kulturellen Aktivitäten Menschen zusammen. Deshalb gibt es in ihrem Haus eine Comicbibliothek. Um noch mehr Menschen in ihre Aktivitäten einzubinden, entsteht nun ein Comiclesegarten mit einem inklusiven Bildungsangebot.
Oberlausitz: Das gute Essen mit Nahrungsmitteln aus der Region hat Anja Nixdorf-Munkwitz´ Herz erobert. Ihre „Lausitzer Speisereise“ führt die interessierte Öffentlichkeit auf Höfe und zu Manufakturen, stellt Hersteller und Produkte vor und beweist: Liebe geht durch den Magen.
Schneeberg: Das Siebenschlehener Pochwerk ist ein Industriedenkmal in dem es aber keinen Stillstand gibt, sondern Thekla Nowak mit weiteren Designer*innen und Handwerker*innen, die nach einer Verbindung von Tradition und Zukunft suchen.
Wienrode: Steffi Halupnik hat in ihrer Arbeit als Therapeutin oft erlebt, dass die Menschen mit Tieren lernen können – Respekt, Empathie und Selbstwirksamkeit. Wenn Kinder mit Pferden Theater spielen, lernt das ganze Dorf.
Meyenburg: Meyenburg hat viele Schätze. Und gemeinsam – davon ist Petra Hahn überzeugt – können sie gehoben werden und zu einem guten Leben in der Stadt beitragen.
Proseken: Marion Garling und Gudrum Sturmheit wollen das nachbarschaftliche Miteinander und den Zusammenhalt vor Ort wieder verbessern und zeigen, dass man gemeinsam etwas gestalten kann. Angefangen haben sie damit, eine Nähgruppe für alle zu organisieren.
Rastenberg: Die Rastenberger haben Wald und Berge und ein tolles Schwimmbad. Und damit sie sich auch im Winter bei Sport und Spiel bewegen können, hat Kristin Gyza sich um die Öffnung der Schulsporthalle gekümmert.
Zehdenick: In der Familienberatungsstelle der Immanuel Albertinen Diakonie erfährt Katrin Domke viel über die Wünsche der Menschen für ein gutes Leben in Zehdenick. Mit der initiative Zehdenick leben hat sie begonnen, diese zu strukturieren und umzusetzen.
Buckow/Müncheberg: Friederike Fuchs weiß: Veränderung ist immer, Veränderung ist auch gut -wenn die betroffenen Menschen sie verarbeiten und mitgestalten können, wenn soziale Spaltungen vermieden werden. Um diese Mitgestaltung kümmert sie sich.
Frieder Zimmermann erprobt und diskutiert, was alle gemeinsam direkt vor Ort tun können, damit auch die Enkel der heutigen Bewohner*innen noch gut in Kreischa leben können.
Laage: Es wäre doch schön, einige Räume des großen Bahnhofs weiter öffentlich zu nutzen, für Kultur, Austausch, Begegnung … Eva Mahnke und die anderen Bewohner*innen haben diese Idee verwirklicht.
Anklam: Klara Fries schafft mit dem Demokratiebahnhof Anlkam einen Ort, an dem Freiräume für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, die jeder so nutzen kann, wie er mag.
Usedom: Das Projekt von Frank Haney will Elektromobilität auf der Insel stärken sowie bürgerschaftliche Aktivitäten zum Thema bündeln und unterstützen.
Großkarrendorf: Angelika Westphal will das Wissen um die Wirkung heimischer Wildobstarten weitergeben sowie die Bedeutung altbekannter Heilpflanzen im Bewusstsein der Bevölkerung stärken und somit einen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten.
Greifswald: Nadja Tegtmeyer organisiert Ausbildung im Umgang mit altem Handwerk und regionalen Baustoffen.
Sundhagen: Henriette Sehmsdorf weiß, der Mensch lebt nicht nur von Brot allein. Sondern braucht auch Grundnahrungsmittel wie Musik und Theater für Herz, Verstand und Seele. Oper? Elitär und teuer. Das ist ein Vorurteil, dem sich das Projekt entgegenstellt.
Gatschow: Die Werkstatt im Landkombinat, so sagt Wibke Seifarth, ist ein offener Lern-, Begegnungs- und Produktionsort. Die in der Werkstatt entwickelten Bauanleitungen, stehen als open source allen Do-it-Yourself-Interessierte zur Verfüfung.
Schönfeld: Marion Ben Rabah und der Verein Schönfeld e.V. wollen Lebens-Energie für das Dorf. Im ehemaligen Gemeindegeräteschuppen entstand eine „Dorfwerkstatt“ und in Folge der Mehrgenerationenspielplatz. Brachliegende Gärten werden mit dem Wissen der älteren Dorfbewohner und der Tatkraft der Jüngeren wieder hergerichtet und bewirtschaftet.
Lunow-Stolzenhagen: Anja Hradetzky will junge Landwirtschaft zum Miterleben und bietet Workshops, die offen für alle sind. Mal geht es um Gemüseanbau, mal darum, wie man auch im kleinen Garten Hühner halten kann.
Oderaue: Im Projekt von Anne Hartmann erschließen sich Schüler die Vielfalt der regionalen Arbeits- und Lebenswelt im Oderbruch. Menschen zeigen auf praktische Weise, was es heißt, in einem überwiegend ländlichen Raum zu leben, zu arbeiten, sich zu versorgen und zu engagieren.
Reichenow: Das Projekt von Thomas Winkelkotte – ein niedrigschwelliges Mitfahrsystem – basiert auf der Idee des Trampens, mit dem Unterschied, dass über eine Registrierung der Fahrer und Mitfahrer bei MObiL mehr Sicherheit und Vertrauen geschaffen werden.
Grambow: Paul Wilhelm Todt will viele Dienstleistungen, die im Dorf nicht mehr vorhanden waren mit der Einrichtung des Dorfladens wieder angebieten, um so Bedarfe des täglichen Lebens vor Ort zu erfüllen und mehr Lebensqualität vor Ort zu sichern.
Buckow: Fabian Brauns hat eine Vision. Ein Bus als mobile Bühne, um zum Beispiel Politisches Theater zu Kulturfestivals zu bringen. Oder umgekehrt: Menschen auf den Dörfern einsammeln, damit diese an Veranstaltungen teilnehmen können.
Rothenklempenow: In diesem winziger Ort im äußersten Nordosten Vorpommerns tut sich seit wenigen Jahren Erstaunliches. Tobias Till Keye und die Höfegemeinschaft Pommern (HGP) schieben den ökologischen Anbau in der Region mit viel Dampf an. Und das zentrale Element, um das sich alles dreht, ist eben der Acker. Genauer: der Weltacker.
Witzin: Bürgermeister Hans Hüller will ein offenes Orchester gründen. Instrumente und Noten anschaffen, Räume suchen und Freiwillige gewinnen, so soll es jedem Musikfan in der Region ermöglicht werden, zu üben und mit anderen zu spielen.
Mestlin: Mehr als 10 Jahre belebte Claudia Stauß mit ihren MitstreiterInnen das Kulturhaus neu. Sie brachten Kunst und Kultur zurück ins Dorf.
Wangelin: Im Projekt von Klaus Hirrich leiten Experten interessierte und künftige Dorfbewohner an, wie mit Lehmbau und nachhaltiger Bauweise günstiger Wohnraum geschaffen werden kann.
Bresch: Sabine Uhlig und der Verein Neues Landleben e.V. will die Akteure aus den Gemeinden im Ruhner Land mobilisieren, um aus Ideen konkrete Projekte zu entwickeln und diese gemeinsam umgesetzen.
Diemitz: Renate Strohm will mit ihrem Projekt Kinder und Jugendliche einen Zugang zu landwirtschaftlicher Tätigkeit, dem Umgang mit Nutztieren und der Herstellung von Lebensmitteln ermöglichen.
Rheinsberg: Katrin Wagner und der Verein Solanum e.V. vermitteln Kindern praktisches Wissen über die Herkunft und Entstehung lokaler Lebensmittel.
Menz: Mario Ledderhose und der Dorfverein Menz e.V. wollen in den Klassenräumen der alten Schule und im Internet eine Anlaufstelle für alle Menzer schaffen und die Lust am Selbermachen wecken.
Klein Leppin: Christina Tast vom FestLand e.V. hat in einem ehemaligen LPG-Anhänger eine mobile Kulturwerkstatt eingerichtet. Der Leutewagen ist je nach den Wünschen der Dorfbevölkerung vor Ort Internetcafé, Opernbühne, Kunsthalle, Konzertsaal, Kino, Bibliothek …
Perleberg: Kerstin Süske und ihre Mitstreiter vom Relais e.V. wollten ein leerstehendes Bürgerhaus im Stadtkern von Perleberg wiederbeleben, um Kreativiät und Kunst ins Stadtleben zu bringen.
Kossebau: Anne-Kathrin Muschke sorgte dafür, dass der Förderverein Kita Wichtelhausen e.V. mit seiner Frischküche Jung und Alt aus der Region mit gesunden Mahlzeiten versorgen kann, die aus regionalen Produkten hergestellt werden. Damit wird nicht nur die regionale Wertschöpfung angeregt, sondern es werden auch verschiedene Generationen wieder miteinander ins Gespräch gebracht.
Neuruppin: Oliver Leonhardt vom Jugendwohnprojekt Mittendrin e.V. schafft die Voraussetzung, dass im alten Neuruppiner Bahnhof junge Menschen in ihrem Jugendzentrum ihre Ideen eigenverantwortlich umsetzen zu können, um in der Region Selbstwirksamkeit zu vermitteln.
Kalbe: Corinna Köbele will mittels Kunst und Kultur den Leerstand in Kalbe beseitigen, das Leben der hier Lebenden bereichern, Zuzug ermöglichen und Bleibeperspektiven eröffnen.
Stendal: Marion Zosel-Mohr als Demografiebeauftragte unterstützt die Verknüpfung der Potentiale vor Ort und versteht sich als Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt sowie Verwaltung.
Güsen: Frank Jansky entwickelt gemeinsam mit Schülern der Sekundarschule in Parey ein regionales Schülergeld. Die Schüler sollen auf diese Weise alternative Möglichkeiten des Wirtschaftens näher kennenlernen und einen Bezug zu Produkten und Unternehmen in der Region entwickeln.
Nuthetal: Antje Sachs vom Mehrgenerationenhaus will in Nuthetal ein Netzwerk aus Freiwilligen aufbauen, die Senioren und deren Familien bei Demenz, aber auch allen anderen Fragen zu Altern und Pflege beraten können.
Bad Belzig: Anne-Marie Schütte vom Respekt e.V. will die Methoden und Erfahrungen aus dem Bad Belziger Gesprächskreis von Deutschen und Flüchtlingen in einem Handbuch zusammenzufassen, damit auch anderswo Gespräche entstehen.
Kemberg: Sven Kröber vernetzt bereits aktive und engagierte Menschen, ermutigt sie, ihr Umfeld mitzugestalten, sich über ihre Arbeit auszutauschen, um langfristig in der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg gemeinsam Projekte zu realisieren.
Dessau: Heike Brückner arbeitet daran, dass der Quartiershof als Lernort in jeder Hinsicht weiter ausgebaut wird: die Produktion von erneuerbaren Energien und gesunden Lebensmitteln wird mit Bildungsmöglichkeiten für junge Menschen und Erwachsene verknüpft.
Demmin: Sarah Dittrich folgte dem Ruf ihres Herzens, als sie aus Leipzig in die Kleinstadt zwischen Mecklenburgischer Seenplatte und Ostsee zog – und brauchte Zeit, um sich einzufinden und dann Ideen zu entwickeln. Eine davon: die „Spinnerei“.
Bad Düben: Kati Ehlert vom Dübener Heide e.V. vermittelt leer stehende oder teilgenutzte Häuser, Höfe und Gärten in der Dübner Heide für eine temporäre Nutzung und Bewirtschaftung, um auf dem Land jungem Leben neue Chancen zu eröffnen.
Klein Priebus: Wer glaubt, dass Pioniere nur in den Städten an der Zukunft basteln, irrt gewaltig. Sie finden sich auch im äußersten Osten der Republik, zum Beispiel in Klein Priebus. Gut 120 Einwohner, vielleicht 30 Häuser, eine Pension. Und eben die „Raumpioniere“ Jan Hufenbach und seine Partnerin Arielle Kohlschmidt.
Quetzdölsdorf: Christine Wenzel und der Verein Land.Leben.Kunst.Werk e.V. haben es geschafft, die Bewohner zur Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes zu ermutigen. Diese Erfolgsgeschichte wird nun mithilfe der Förderung strukturiert aufgearbeitet.
Rüsseina: „Man könnte“ und „man müsste“ hörte Doris Walther immer und immer wieder. Bis sie es nicht mehr hören konnte. Also nahmen sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter die Entwicklung des kleinen Rüsseina selbst in die Hand.
Halle: Michael Nicolai und das freie Radio CORAX bieten Jugendlichen an, im ländlichen Raum mit einfachen technischen Mitteln, wie Smartphones, sich und ihre Region mit Live-Sendungen auf UKW und Internet-Livestream zu präsentieren.
Malchin: Uta Berghöfer hat das mobile Landschaftstheater zusammen mit Lars Grünwoldt ins Leben gerufen. Sie wollen Greves Erbe nicht nur aufrechterhalten, sondern auch in die Zukunft tragen.
Baruth: Karsten Wittke bringt Neubürger, Alteingesessene und Besucher auf der Baruther Bank – sowohl ein reales Sitzmöbel als auch ein System des Wissenstauschs – miteinander ins Gespräch.
Wolgast: Frank Götz-Schlingmann vernetzt Aktivitäten, Angebote und Menschen mit denen er die Peene-Region im Oderdelta attraktiver für Gäste, aber auch für die Einheimischen machen will.
Kleingeschwenda: Julian Esefeld und der Förderverein Kulturhaus Kleingeschwenda e.V. sorgen für die Wiederbelebung des alten Landgasthofes zu einem Multiaktionshaus – Vereinsheim, Veranstaltungsort und Treffpunkt für Jung und Alt.
Wildbach: Wenn Annett Beier sich mit ihren Freundinnen trifft, wird gebastelt und sich ausgetauscht, bis die Ideen nur so sprudeln. Nun haben sie sich „WIKUSAWA – Wildbacher • Kunst & Sagen • Wald“ ausgedacht!
Ranis: Tobias Ludwig plant die Umnutzung des stillgelegten Jugendclubs. Neben der Mini-Skatehalle wird ein Begegnungsraum einrichten,es gibt Skate-Kurse, Hausaufgabenhilfe, Musik und Kunstprojekte für die Jugend im Ort.
Königsfeld: Wer sich im tiefsten Winter in einer „Nacht- und Nebelaktion“ dazu entschließt, einen heruntergekommenen Bauernhof zu neuem Leben zu erwecken, der muss es wirklich wissen wollen. So wie Andrea Keil und ihre Mitstreiterinnen vom Eschenhof.
Zeitz: Thomas Haberkorn und sein Team entwickelten ein Konzept zur Wiederbelebung des Kloster Posa als Kultur- und Bildungsstätte. Nun hat diese einen Ableger: das Open Space Zeitz in der alten Bibliothek der Stadt!
Grimma: Tobias Burdukat baut mit Jugendlichen auf dem Areal der alten Spitzenfabrik am Muldeufer ein Dorf der Jugend.
Heidenau: Friederike Rosenthal vom Medienzentrum Heidenau e.V. will mit einem Bürgersender on air gehen.
Kannawurf: Für Peter Moltmann begann alles mit einem Blick in den Rückspiegel. Die zukünftigen Schlossbewohner waren 2007 mit dem Wagen auf dem Weg durchs Thüringer Becken nach Leipzig, als sie durch das Dorf Kannawurf kamen und im Rückspiegel eine Turmkuppel sahen. Die Neugierde siegte und sie stiegen aus.
Neustadt a.d.Orla: Mit 18 Jahren erwachsen sein, das klingt in der Theorie so einfach, aber was heißt das schon – ‚erwachsen‘?! Stefan Mömkes weiß, wovon er redet. Der Sozialpädagoge arbeitet im Saale-Orla-Kreis in Thüringen als Leiter einer Wohngruppe, in der unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) leben.
Staßfurt: 2017 begann die Künstlerin Nikoline F. Kruse, im Rahmen von Ferienwerkstätten die Schaufenster leerstehender Häuser mit Kindern und Jugendlichen zu bemalen. Aus dem Wunsch, mit Kunst und Kreativität das Stadtbild noch weiter zum Positiven zu verändern, entstand die Initiative „Bunte Insel Staßfurt“.
Ballenstedt: Nicole Müller und ihre Freundinnen sind wahre Ideenschmiedinnen. Als sie 2017 im ‚LEADER-Programm‘ aufgenommen werden und daraufhin den Verein heimatBEWEGEN gründen, wird ihnen bewusst: „Das hier kann etwas richtig Großes werden!“
Böckenberg: Theresa Pommerenke erzählt, das das altenglische Wort „Libken“ für Häuschen steht. Wer vor dem Areal des gleichnamigen Vereins in Böckenberg in der Uckermark steht, dem wird schnell klar, dass das eine riesige Untertreibung ist.
Wiesenburg: Barbara Klembt viele Jahre als Bürgermeisterin in den Dienst der Gemeinde Wiesenburg, ehe sie Anfang 2015 in den Ruhestand ging. Aber Ruhe ist für Frau Klembt keine Option. Seitdem versucht sie mit vielen anderen, ihre Region noch lebenswerter zu gestalten. Das Zentrum ihrer Aktivitäten: Der Bahnhof in Wiesenburg/Mark.
Glossen: Bärbel Schumann wollte mit dem Land-Frauen-Kontor niederschwellig häusliche Dienstleistungen im regionalen ländlichen Umfeld vermitteln.
Erlau: Jana Ahnert vom Generationenbahnhof Erlau e.V. will den denkmalgeschützten Bahnhof in ein „Zentrum der Generationen“ zu verwandeln.
Freiberg: Annett Schrenk vom Frauennetzwerk Mittelsachsen hat eine Miniprojektförderung „Wir für die Region“ ins Leben gerufen, um kleine Vereine im Landkreis Mittelsachsen unkompliziert zu unterstützen.
Ebersbach-Neugersdorf: Franziska Schubert vom Bündnis Zukunft Oberlausitz setzt sich dafür ein, dass leer stehende Gebäude in der Oberlausitz wieder genutz werden.
Gerswalde: Jan Lindenberg bereichert die Gemeinde in der seenreichen Region im Norden Brandenburgs mit einer kleinen Druckerei. Er setzt auf Risografie, eine Art halbanaloges Siebdruckverfahren. Viele Akteure der Gemeinde, Kirche, Vereine oder Bewohnerinnen und Bewohner kommen zu ihm, um zum Beispiel ihre Flyer drucken zu lassen.
Hohenfelden, Nauendorf, Tiefengruben, Tonndorf: Thomas Meier ist ein Architekt, der sich nicht nur mit Gebäuden auskennt, sondern auch mit dem „Bauen“ von ganzen Lebensgemeinschaften. In Schloss Tonndorf kümmert er sich gemeinsam mit 60 kleinen und großen Bewohnerinnen und Bewohnern um den Erhalt des Bauwerks und die Nutzung des großen Grundstücks. Und nicht nur das.
Qualitz: Barbara Wetzel und der Verein Allerhand e.V. schafft in Qualitz eine Werkstatt für kreatives und kulturelles Lernen, die inklusiv und generationenübergreifend arbeitet.
Prädikow: Julia Paaß arbeitet an einer Kern-Aufgabe. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Geschichte beginnt, als sie 2013 in die Märkische Schweiz zog, in die direkte Nachbarschaft des alten Vierseitenhofs Prädikow.
Weißwasser: Anett Felgenhauer will Weißwasser „sichtbar“ machen, damit niemand mehr behauptet, in der Stadt sei nichts los.
Wurzen: Die Künstlerin und Kulturförderin Martina Jacobi ist seit acht Jahren im Leipziger Umland aktiv. Sie gründete 2010 zusammen mit anderen den Schweizerhaus Püchau e.V., mit dem sie jetzt den Projektladen für Kunst und Kultur ins Leben gerufen hat.
Weißwasser: Manuela Thomas vom Sozialen Netzwerk Lausitz will die Kräfte in der Region bündeln und bedrohte soziale Strukturen erhalten, den Zusammenhalt fördern und damit die Verbundenheit mit der Region.
Finsterwalde: „Ich habe doch nur etwas gegründet, damit hier wieder etwas los ist“, sagt Stephanie Auras-Lehmann fast entschuldigend. Ihre Mission: Menschen die Rückkehr in die Heimat aufs Land ermöglichen.
Mösthinsdorf: Ronny Krimm ist seit der Gründung 1999 Vorsitzender des Heimatvereins von Mösthinsdorf. Der Verein hat 122 Mitglieder, das ganze Dorf knapp 300 EinwohnerInnen – das nennt man eine stolze Quote.
Penzlin: Marieken Matschenz sagt:„in unserem Verein gibt es eine wundervolle Sängerin.“ Das Problem: sie lebt auf dem Dorf, ohne Auto, und hat nur ein begrenztes Budget für Taxifahrten. Die Menschen wollen und brauchen Kultur, aber viele sind einfach nicht mobil.“
Demmin: Hannah Kuke ist vor sieben Jahren nach Demmin gezogen und steht seitdem mit einer gewissen Fassungslosigkeit vor dem Phänomen, dass eine Beteiligung der Menschen am lokalen politischen Geschehen nicht stattfindet.
Görlitz: Andrea Spee-Keller sagt: „unsere Initiative bietet ein überparteiliches Netzwerk für aktive Frauen aus unterschiedlichen Generationen und Milieus.“ Der Anteil von Frauen in den sächsischen Gemeinde- und Stadträten liegt derzeit im Durchschnitt bei 20,6 Prozent.
Wulkow: Martin Merk hat bereits 1991 den gemeinnützigen Ökospeicher e.V. mitgegründet. Heute beherbergt das Gebäude ein Gästehaus, Seminarräume, ein Vereins-Café und einen Laden mit Bio- und Fair-Trade-Lebensmitteln. Jetzt soll sein Carbon Footprint ermittelt und reduziert werden. „Wenn wir wissen, welche Maßnahmen – Ressourcenschutz, Einsparung, Effizienzsteigerung – wie wirken, wollen wir unsere Erfahrungen weitergeben.“
Lutherstadt Wittenberg: Christian Gatniejewski packt seine Koffer, um weltweit zu helfen. Egal ob Erdbeben, Überschwemmungen oder andere humanitäre Katastrophen. Für den Notfallsanitäter sind seine ehrenamtlichen Einsätze als Soforthelfer der Johanniter-Auslandshilfe „selbstverständlich“.
Wichmar: Tabea Seeßelberg und ihre Mitstreitenden setzen auf aktive Teilnahme am Dorfleben. Wie alteingesessene DorfbewohnerInnen wohl reagieren, wenn man ihnen mit so etwas kommt: Community Organizing, Selbstwerterfahrung, Partizipationsstrukturen – und all dies vorgebracht von einem Verein namens UtopienSpielplatz e.V.?
Golchen: Alina Wanders Arbeit begann mit dem Verein „Natürlich Lernen am Tollensetal e.V.“ (gegründet 2015) und mit einem Waldkindergarten, den sie mit dem Verein aufbaute, hinein in einen wachsenden Bedarf durch den Zugang junger Familien in das Tollensetal zwischen Neubrandenburg und Demmin.
Raußlitz: Kathrin Dobiéy sagt: „Mit dem Anhänger ist keiner abgehängt“, ein kleines Wortspiel mit ernsthaftem Hintergrund. Denn die Lommatzscher Pflege, eine Gegend zwischen Meißen und Nossen westlich von Dresden, ist beispiellos zerstückelt: Es gibt hunderte Dörfer mit unter hundert EinwohnerInnen, dort ein gesellschaftliches Leben herzustellen, ist ein steter Kraftakt.
Plau am See: Ralf Koch erklärt: „schützen wir die Dunkelheit, schützen wir auch Artenvielfalt und die psychische Gesundheit des Menschen.“ Ein zum Greifen naher Sternenhimmel, das schimmernde Band der Milchstraße – und absolute Stille. Heutzutage eine Seltenheit, nicht so im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Der Leiter des Naturparks will das 355 Quadratkilometer große Areal deshalb zum ersten Sternenpark Norddeutschlands machen.
Ostritz: Georg Salditt und weitere Ehrenamtliche haben die „Mewa Bad Inititative“ gegründet. Schon seit Jahren stand der Bestand des Freibads auf der Kippe. Um den beliebten Treffpunkt der Stadt weiter zu betreiben, haben Georg Salditt und weitere Ehrenamtliche die „Mewa Bad Initiative“ gegründet. Dort trifft sich vom 82-jährigen Rettungsschwimmer bis zur 14-jährigen Schülerin eine ziemlich bunte Mischung. Darin sieht Georg Salditt großes Potential.
Sebnitz: Annette Schmidt-Scharfe ist Revierförsterin in der sächsischen Kleinstadt, und eine von rund 20 engagierten Menschen mit sehr unterschiedlichem Hintergrund, die sich in Sebnitz austauschen, gegenseitig bestärken und in den Ort hineinwirken wollen. „Unser Projekt ist aus einer Situation heraus entstanden, in der sich jeder einzelne Engagierte unwohl, allein, unsicher, unverstanden, bedroht oder hilflos gefühlt hat“, sagt Annette Schmidt-Scharfe.
Linda: Franziska Mascheck bleibt immer in Bewegung. Früher als Tänzerin auf der Bühne jetzt fürs Gemeinwohl. Die Sozialarbeiterin zog mit ihrer Familie 2016 von Berlin in einen alten Vierseitenhof im Ortsteil Linda der sächsischen Kleinstadt Frohburg, in eine halbfertige Idylle.
Altenburg: Yvonne Ammer ist gelernte Friseurmeisterin und will Lebensfreude verbreiten und den Menschen Mut machen, ihr Potenzial zu entfalten. Da kann es schon mal vorkommen, dass Yvonne Ammer durch die Altenburger Innenstadt läuft und mit dem Megafon die Menschen daran erinnert, fröhlich zu sein.
Pößneck: Martin Rech erzählt, dass das Problem mit dem „Haus der Möglichkeiten“ von Beginn an war, was alles nicht möglich war, zum Beispiel durch das Fehlen von Strom und Wasser. „2011 war der Druck so hoch, dass die Stadt uns irgendetwas geben musste“, erzählt Martin Rech. „Uns“, das ist der Verein Pößneck Alternativer Freiraum“ (PAF e.V.)
Schweina: Vaiko Weyh ist Maschinenbau-Meister und war immer schon ein „Schrauber“, er hilft, berät und vermittelt Spezialwissen. In seiner Schrauberwerkstatt rennen Jugendliche ihm die Türen ein – Elektrik, Getriebe, Motor, alles ist machbar.
Fürstenberg/Havel: Daniel Domscheit-Berg ist 2011 mit seiner Familie in die Kleinstadt im Norden Brandenburgs gezogen und gründete gemeinsam mit anderen den Verstehbahnhof: Ein MakerSpace, in dem sich vor allem Jugendliche spielerisch mit 3D-Druckern, Lasercuttern und Programmierung ausprobieren.
Kleinmecka: Robert Herrmann hatte eigentlich vor ein paar Jahren in der Umgebung nur historisches Ziegelpflaster gesucht, um es auf dem Hof seiner Großmutter einzusetzen. Was er fand war ein prächtiger, aber mehr als halb verfallener Dreiseit-Hof in Kleinmecka. Er griff zu.
Görlitz: Danilo Kuscher ist ein ziemlich unaufgeregter Typ, dafür, dass er ziemlich aufregende Sachen in Görlitz bewegt. Zentrum seines Tuns ist ein altes Kühlhaus, das er und ein paar Freunde 2006 als Industriebrache am Rande der Stadt entdeckten. Inzwischen verschmelzen auf dem 4,2 Hektar großen Gelände Kunst, Kultur, Freizeit, Arbeit und Bildung.
Buckow: Carolin Schönwald ist ein Energiebündel und so kann man sich ausmalen, wie es bei einer von ihr inszenierten „Bürgerbühne“ wohl zugeht. Da wird wachgerüttelt, aufgerührt, gestritten und aufgemischt
Jahnshain: Was tun mit der leerstehenden Schule? Mit ihren Mitstreitern hatte Ilke Schulz bereits vor einigen Jahren die Idee, das Gebäude wieder als Ort für gemeinschaftliches Tun und Lernen zu nutzen. Doch damit nicht genug – es soll ein Re- und Upcycling-Haus entstehen, in dem möglichst viel gebrauchtes Material erneut Verwendung findet und das zu einem großen Teil in Eigenleistung entsteht…
Siggelkow in Mecklenburg-Vorpommern: wenn der ehemalige Sozialwissenschaftler Heinz Niemann über die Gemeinde Siggelkow spricht, gerät der sonst eher rationale Mann ins Schwärmen: „Ich hänge mit jeder Faser an diesem Dorf.“ Niemann ist in Siggelkow aufgewachsen. Genau wie seine Kinder und Enkel.