Der Verein Kleinen Beete e.V. betreibt ein Gartenprojekt nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Ulrike Renner und ihr Team wollen damit den Schutz der Natur fördern und Vorbild für ähnliche Projekte zu sein. Sie wollen den Grundstein für Alternativen zu CO2-intensivem und naturzerstörenden konventionellen Anbau legen und einen gemeinnützigen und gerechten Zugang zu Ernährung schaffen.
Neben dem Anbau von Gemüse, Kräutern und Beeren, haben die Gärtner*innen für den Schutz des Bodens und die Förderung von Biodiversität seit 2021 das Modell des Agroforst im Garten integriert. Sie produzieren jetzt mit einer Kombination aus Gehölzen und gärtnerischen Kulturen, was wichtige ökologische Vorteile bringt. Diese werden von immer mehr Menschen erkannt und so wuchs der Verein von anfänglich 40 auf inzwischen 80 Mitglieder an, die sogenannte „Ernteanteile“ aus dem Garten beziehen. Entsprechend der gesteigerten Produktivität des Gartens können noch weitere 20 Menschen dazukommen. Gemeinsam erproben sie neue Modelle, um den Gartenbau den veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen.
Es sind vor allem junge Erwachsen (zwischen 20 und 35 Jahren), die in der Kleinen Beete e.V. aktiv sind und in Leipzig und dem Umland leben. Für die Städter*innen unter ihnen ist es häufig wichtig, Bezug zum ländlichen Raum, dem Gartenbau und naturnaher Ernährung aufzubauen. Menschen aus dem ländlichen Raum bringen Erfahrung zum Gartenbau mit und begeistern sich für das Vorhaben, weil im ländlichen Raum weniger Beteiligungsangebote vorhanden sind und der Verein zur Beteiligung, Selbstbestimmung, Wirksamkeit, Vernetzung und Bildung einlädt.
In den kommenden beiden Jahren wird Ulrike Renner ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Erfahrungen mit dem Agroforst-Prinzip richten. Die Ergebnisse dieses auf Langfristigkeit angelegten Modells sollen dokumentiert werden, um Aussagen zu den langfristigen ökologischen Wirkungen treffen zu können und andere zum Mitlernen einzuladen.
Ulrike Renner
Zwischen Beeten und Bäumen – Ernährungssouveränität