„Vertrauen aufzubauen, das dauert seine Zeit.“ Und Annika Hirsekorn will sie sich nehmen, diese Zeit. 2021 ist sie, gemeinsam mit ihrem Mann Rolando, probeweise aus Berlin in die kleine Stadt Loitz in Vorpommern gezogen, angelockt von der Natur und dem Freiraum, hier Kulturangebote zu schaffen – im Rahmen des Projektes „Zukunftsstadt Loitz“. Annika und Rolando haben eine Siebdruckwerkstatt und eine Comicbibliothek aufgebaut, zu zahlreichen Spieleabenden eingeladen; sie haben Filmwerkstätten und Kunstworkshops mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Dann haben sie das Haus gekauft, in dem sie eigentlich nur ein Jahr lang leben wollten.
Die Zeit in Loitz hat ihnen Lust auf mehr Zeit an der Peene gemacht. „Ich bin sehr gerne mit Menschen zusammen, ich mag es, Dinge zu gestalten und gemeinsam voranzubringen. Und es ist schön, zu sehen, wie unser Netzwerk wächst“, sagt die freiberufliche Kuratorin und Kunst- und Kulturvermittlerin, die auch schon in Mexiko-Stadt lebte. Jetzt ist Annika Hirsekorn auf der Suche nach mutigen, neuen Formaten für das Land – besonders nach Projekten, in denen Kinder und Jugendliche die Vielfalt der Gesellschaft kennenlernen und interkulturelle Erfahrungen machen können. „Mit geht es um ein ganzheitliches, inklusives Lernen“, sagt Hirsekorn.
Weil es bei allem, was sie vorhat, um Menschen geht, heißt ihr neu gegründeter Verein auch genau so: „De Loite“. Für und mit den Leuten sollen die nächsten Meilensteine erreicht werden: Annika und Rolando wollen die Comicbibliothek um einen öffentlichen Comiclesegarten erweitern und ein kleines Bildungsprogramm in eben diesem Garten auf die Beine stellen. Was genau sie dort anbieten werden, ist noch offen – und soll möglichst partizipativ erarbeitet werden. Mal sehen, was „de Loite“ so vorhaben.