Hoyerswerda, von seinen Bewohner*innen auch liebevoll Hoywoj genannt, hat eine Alt- und eine Neustadt, zwischen denen die Schwarze Elster fließt. Was schon immer durch den Fluss getrennt war, klafft allerdings – durch den Abriss vieler Plattenbauten – immer stärker auseinander. Was die Stadt also braucht, ist: Verbindung.
Toni Züchner will sie schaffen. Der Plan, den der Projektleiter der Kulturfabrik e.V. gemeinsam mit einem breiten Bündnis anderer Akteur*innen vor Ort schmiedet, nennt sich „Der Grüne Saum“ – und ist ein 20 Kilometer langer Rundweg um Hoyerswerda, der Alt- und Neustadt umkreisen und wieder zu einem großen Ganzen machen soll. Züchner, der aus Hoyerswerda stammt und nach einem Kulturmanagement-Studium auch dorthin zurückgekehrt ist, will etwas dafür tun, dass man in seiner Heimatstadt „gut leben kann“, dass die Stimmung in der Bürgerschaft wieder optimistischer wird.
Den „Grünen Saum“ stellen sich Züchner und seine Projektpartner*innen als Kulturwanderweg und Naherholungspfad vor – mit einer attraktiv gestalteten grünen Mitte zwischen Alt- und Neustadt. Am Wegesrand sollen Wandernde, Spaziergänger*innen und Fahrradfahrer*innen Gastronomie und Spielplätze besuchen können. Den Pfad werden Grillplätze und eine Freilichtbühne säumen, Streuobstwiesen und temporäre Außen-Galerien, ein Naturlehrpfad sowie ein grünes Klassenzimmer.
Toni Züchner will das Projekt zunächst mit der Bevölkerung diskutieren und dann in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung umsetzen. „Der kommunale Entwicklungsbeirat ist bereits gegründet, alles steht in den Startlöchern“, sagt er. „Ich bin sicher, dass das Projekt uns dabei helfen wird, den Strukturwandel zu bewältigen.“