Rund 17.000 Einwohner, ein Barockpark, eine Radrennbahn, ein Freibad. Eine Stadt wie Heidenau kommt in den Fernsehnachrichten normalerweise nicht vor. Außer, es passiert etwas Schlimmes. So wie die ausländerfeindlichen Ausschreitungen im Sommer 2015. Die Bilder der Übergriffe waren auf allen Sendern zu sehen. Sie bleiben in den Köpfen. Im Medienzentrum Heidenau e.V. versuchen Freiwillige, ein Gegengewicht zu diesen Bildern zu schaffen: „Es gibt in der Stadt jede Menge Initiativen, die tolle Arbeit leisten, aber nicht wissen, wie sie darauf aufmerksam machen können“, sagt Friederike Rosenthal. Also schultern Rosenthal und ihre Kollegen wann immer es geht Kamera und Mikro, um darüber zu berichten. Oft nach Feierabend. Bisher wurden die Beiträge vor allem auf Facebook „gesendet“. Noch 2016 soll aber ein eigener Bürgersender on air gehen. „Guten Fernsehjournalismus“ solle der zeigen, wünscht sich Rosenthal. Damit das klappt, veranstaltet das Medienzentrum Workshops: vermittelt Bürgern jeden Alters Medienkompetenz und technisches Know-How, geht mit Flüchtlingskindern filmisch die Stadt erkunden, zeigt Schülern, wie Trickfilme entstehen. Damit diese lernen, sich ihr eigenes Bild zu machen.