Danilo Kuscher ist ein ziemlich unaufgeregter Typ, dafür, dass er ziemlich aufregende Sachen in Görlitz bewegt. Zentrum seines Tuns ist ein altes Kühlhaus, das er und ein paar Freunde 2006 als Industriebrache am Rande der Stadt entdeckten. Inzwischen verschmelzen auf dem 4,2 Hektar großen Gelände Kunst, Kultur, Freizeit, Arbeit und Bildung. Von Großveranstaltungen wie dem Überland-Festival über kleinere Konzerte, MakerLabs, Seminare und Workshops bis zu Anmietungen von Proberäumen und Übernachtungen im Garagenhotel ist so ziemlich alles möglich.
2015 baute Danilo Kuscher als Neulandgewinner mit verschiedenen Veranstaltungen und Gesprächsformaten die Brücke vom Stadtrand zur Stadtmitte. Damit konnte sich der inzwischen gegründete Kühlhaus Görlitz e. V. in und um Görlitz einen guten Namen machen. Nun will Danilo Kuscher den Radius erweitern. Um Programmiererinnen, Designer, Grafiker oder Handwerkerinnen aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern anzulocken, haben er und weitere Mitstreitende etwas Neues ausgeheckt: die Kühlhaus-Kolonie. Dafür hat der Verein Blechbaracken auf dem Gelände des Kühlhauses zu Atelierhäusern umgebaut, in denen im Rahmen des neuen Programms „Workations“ Angebote für Leute aus der Kreativszene von außerhalb stattfinden werden. Einmal im Monat finden sie hier einen Platz zum Arbeiten, Schlafen und Austausch – kombiniert mit Workshops, Konzerten und einem guten Gespräch am Lagerfeuer. Damit sie überhaupt von dieser Möglichkeit erfahren, schickt das Kühlhaus Botschafterinnen und Botschafter hinaus zu nationalen und internationalen Netzwerkevents. Damit will Danilo Kuscher mehr junge progressive Menschen nach Görlitz locken und mit einer wachsenden Digital- und Kreativszene auch die Wirtschaft vor Ort stärken.