Schon als Jugendliche liebte Marie Golüke die alten Kuhställe am Rande ihres brandenburgischen Heimatdorfs Dahnsdorf. Das verlassene Ensemble war für sie ein Ort der Ruhe und Inspiration; immer wieder zog es sie dorthin. Heute kann Golüke die Ställe betreten, wann immer sie mag – inzwischen gehören sie ihr. Und sie haucht den alten Mauern neues Leben ein – mit ihrem Projekt „ARTHOK – Kultur im Kuhstall“.
Die Dahnsdorfer*innen kennen Marie Golüke schon seit zehn Jahren als umtriebige Kulturschaffende. Denn seitdem veranstaltet die studierte Theaterwissenschaftlerin dort das „Festival Für Freunde“: Vier Tage Kunst und Kultur, an denen sich Land- und Stadtbewohner*innen, Alte und Junge, noch Fremde und Freunde begegnen. Zuerst kamen rund 30 Besucher*innen, heute sind es 400.
Anfangs mietete Golüke die Kuhställe jedes Jahr für das Festival. Vor drei Jahren kaufte sie das 6.500 Quadratmeter große Stück Land gemeinsam mit einem Geschäftspartner. Einen der beiden Kuhställe haben Golüke und ihre Mistreiter*innen vom Verein „Festival für Freunde“ bereits zur Theaterbühne umgebaut. Sobald die Nutzungsgenehmigung erteilt ist, geht es mit dem Ausbau des Programms weiter – Golüke will Ausstellungen, Tanztheater, Open-Air-Kino, Lesungen und Workshops nach Dahnsdorf holen.
Ihr liegt es am Herzen, die Ideen der Menschen vor Ort in das Projekt einfließen zu lassen, zum Beispiel in Beteiligungsworkshops. „Die alten Kuhställe sollen ein Ort werden“, sagt sie, „an dem alle Kunst erleben können.“