Der Heimatverein von Mösthinsdorf hat 122 Mitglieder, das ganze Dorf knapp 300 Einwohnerinnen und Einwohner – das nennt man eine stolze Quote. Ronny Krimm ist seit der Gründung 1999 Vorsitzender dieses Vereins, den er zum organisatorischen Mittelpunkt einer ganzen Kaskade von Initiativen gemacht hat. Ein Chor übt dort, die Bastelstube bastelt, es gibt Konzerte, Feste und Basare und neben der mittelalterlichen Dorfkirche steht ein 2019 gebautes „Offenes Haus der Begegnung“. Aus Sicht von Krimm ist das nur der Anfang: Als Neulandgewinner wird er daraus ein „KULTURhaus“ machen. Mit Programmen für Musik („Singendes Land“), Kultur-Picknicks, Kreativ-Workshops und einem Baustein zur besonders reichen Heimatgeschichte.
Was als Impuls für ein aktives Dorfleben begann, strahlt auch in die umliegende Region bis Halle und Bitterfeld aus. Wie er das alles ins Rollen bringt? „Es gibt da ein kleines Geheimnis“, sagt Ronny Krimm, „wenn nämlich einer anfängt, machen immer mehr Leute mit.“ Einheimische, Zugezogene (Mösthinsdorf wächst) und Rückkehrende wie Krimm selbst, der nach vier Jahren in Bonn den Reiz seines Heimatdorfs noch mehr schätzte. Krimm will seine Erfahrungen gern weitergeben und sieht eine „große Chance, durch Netzwerke mehr in ganz Ostdeutschland zu erreichen“. All dies wird die Landschaft um den Petersberg beleben, und auch den boomenden Rad-Tourismus in der Saale-Region begünstigen. „Wir sind ein kleines Leuchtturm-Projekt geworden“, sagt Ronny Krimm. Leuchtturm sicher – klein eher nicht mehr.