Marion Garling als Neulandsucherin ist ein richtiger Glückstreffer, denn ihre Freundin, Gudrun Sturmheit gibt es immer gleich dazu. Die beiden Frauen haben in Proseken die Nähgruppe „Verflixt und zugenäht“ gegründet, weil sie sich 2019 über das Ergebnis der Kommunalwahl mit einem hohen Anteil an AfD- Wählerschaft und einem Nazi als Gemeindevertreter sehr erschrocken haben und mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in ihrer Gemeinde unzufrieden waren. Seitdem setzen sie ihre sozialen Kompetenzen, erworben durch langjährige Tätigkeit als Schulpsychologin bzw. Fachdienstleiterin Bildung und Kultur, ein, um etwas zu verändern und wieder mehr Gemeinsames in der Gemeinde zu schaffen.

Die Nähgruppe ist offen für Kinder ab 10 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Sie gestalten schöne Dinge miteinander, nähen und lernen voneinander und kommen dabei ins Gespräch. Gleichzeitig unterstützen sie aus der Nähgruppe heraus mit den entstehenden Produkten soziale Projekte und Feste in der Gemeinde z.B. das Dorf- und Sportfest, das Tierheim in Dorf Mecklenburg, das Kinderfest, die Seniorenweihnachtsfeier sowie die Puppenbühne Firni.

Die Freude an gemeinsamer Tätigkeit stärkt den Zusammenhalt zu stärken, schafft damit in der Gemeinde Gägelow neue soziale Bindungen und gibt den offenen Raum über Dinge zu sprechen, die die Teilnehmenden bewegen. Über das gemeinsame Schaffen entsteht ein Klima des Miteinanders, das dazu beiträgt, Vorbehalte und Ängste gegenüber anderen abzubauen. Schule, Schulförderverein, Bürgermeister und ein erster Unternehmer unterstützen das Projekt bereits und da jeder mitmachen kann, wächst das Netzwerk.

Marion Garling und Gudrun Sturmheit ist es darüber hinaus wichtig, Fragen der Wiederverwendbarkeit unter dem Motto „Aus Alt macht Neu“ in den Blick zu nehmen und gemeinsam Ideen des Upcyclings zu entwickeln und so auf Themen wie Nachhaltigkeit und Konsumreduzierung in der Gruppe zu sprechen zu kommen.