Durch die kreuz und quer verlaufenden Landes-, Kreis- und Gemeindegrenzen wusste keiner mehr so recht, was im Nachbardorf los war oder gebraucht wurde. Junge Leute verließen die Dörfer, weil es vor Ort keine beruflichen Perspektiven mehr gab. Seit der Gründung des Vereins „Neues Landleben“ 2015 arbeiten nun sieben Gemeinden entlang der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg daran, ihr „Ruhner Land“ attraktiver zu machen. Mit Konzepten und Informationen möchte der Verein dabei helfen, aus Ideen konkrete Projekte zu entwickeln, die dann mit vereinter Kraft umgesetzt werden – und die nicht nur gut für die Orte sind, sondern auch bestenfalls deren wirtschaftliche Bedingungen verbessern. Dass der Verein etwas bewegen kann, hat er bereits gezeigt: Egal ob Pfarrhaussanierung, Poetenstube, Streuobstwiese, das Vermarkten der Gegend als „Hochzeitsland“, die geplante Rekultivierung des zwischen Rostock und Bad Wilsnack verlaufenden Jakobswegs oder der „Bienenhighway“ – mit jedem Projekt rückt die Region ein wenig zusammen, wird bunter. So, wie man sich die Landidylle eben vorstellt.
Allerdings bedeutet das auch eine Menge Arbeit. Bisher ist die Arbeit der Vereinsmitglieder ehrenamtlich. Die rare Zeit, die Sabine Uhlig noch neben ihrem Job als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache in Schwerin und Parchim und als Kulturgeragogin bleibt, stecken sie und ihr Kernteam rund um den Vorsitzenden Tobias Schweitzer in die Vereinsaktivitäten. Und die nächsten großen Vorhaben stecken bereits in den Startlöchern: den Ruhner Landboten gründen, ein kleines Anzeigenblatt mit Veranstaltungskalendern, Nachrichten und Berichten von den Projekten – und mit vielen Aktivitäten das Ruhner Land zum „Bienenland“ machen. Das Abenteuer der Sabine Uhlig geht also weiter.