Karola Stenschke möchte alte geschichtsträchtige Häuser retten, die das Stadtbild prägen, aber oft kurz vor dem Abriss stehen. Dafür wird ein soziales generationsübergreifendes Netzwerk aufgebaut, das die Bindung zur Stadt, ihrer Geschichte und zu den geschichtsträchtigen Häusern stärkt. Das alte Handwerk wird durch „Selbermachen“-Workshops für Kitas, Schulen, Ausbildungsbetriebe, u.a. ins Rampenlicht gestellt. Stenschke wirbt für „Sanieren handmade und gemeinsam“, reparieren, was ein Haus zu einem Haus macht (Dach, Wand, Boden) mit alten ökologischen Baustoffen. Das Haus wird zu einem zentralen Ort, der alle Menschen zusammenbringt, den Zusammenhalt stärkt und die klimaschonende Bauweise in den Vordergrund rückt.
Ein altes Haus ist nicht nur etwas für Handwerker, die es reparieren. Es ist ein vielseitiger Ort für Kreative, für Entdecker, für Reisende und für Suchende. Es ist für die Gebliebenen, die uns die Geschichten erzählen können aus alten Zeiten. Es ist für die Zurückkehrenden, die die nachwachsende Generation mitbringen. Es ist für die Heimatfinder, die mit neuen Ideen dem Ort begegnen. Viele alte Häuser verfallen derzeit in den Kleinstädten, weil sie nicht saniert werden können aus den verschiedensten Gründen. Dabei werden die Geschichten der alten oft Denkmal geschützten Häuser vergessen. Spätestens mit dem Abriss geht auch ein Teil der Geschichte und Kultur der Stadt verloren. Eine Baustelle weckt Aufmerksamkeit, lockt an und schreibt neue Geschichten.
An einem solchen Haus kommen Menschen aus allen Generationen zusammen, um gemeinsam etwas zu erhalten. Neben der Rettung eines geschichtsträchtigen Gebäudes wird ein Netzwerk aufgebaut zwischen alten und neuen Nachbarn. Die Bindung zur Stadt, dem Ort und den alten Häusern wird gestärkt. Parallel wird das alte Handwerk ins Rampenlicht gerückt. Jede Baumaßnahme kann ein Workshop sein, jede Recherche ein Vortrag in der Schule. Das Haus wird ein Ort der Begegnung, des Kennenlernens, des Zusammenhalts und der Wertschätzung. Gemeinsam wird hier geübt und gelernt, und die Geschichte fortgesetzt mit dem gemeinsamen Ziel: Der Erhalt des Hauses.
Das Vernetzen der Nachbarn, der Gebliebenen, der Zurückkehrer und der Heimatfinder ist für Karola Stenschke ein zentrales Ziel des Projektes, um den Zusammenhalt und das Miteinander zu fördern und zu stärken. Begegnungen zwischen Menschen werden erschaffen, die sich gegenseitig unterstützen, ohne sich vorher gekannt zu haben, und die sich vielleicht auch ohne das Projekt nie begegnet wären.