Manche Leute haben einen grünen Daumen. Klaus Hirrich hat zwei grüne Hände. Weil die Landschaft in und um die Dörfer Wangelin und Gnevsdorf „so leer geräumt aussah“, begann der gelernte Schlosser in den Neunzigern mit vielen Mitstreitern Bäume zu pflanzen. Und hörte nicht mehr damit auf: 50.000 müssen es mittlerweile sein, sagt er. Die Begrünung ist nur eines von vielen Projekten des Vereins FAL. Im Schatten der gepflanzten Bäume blüht der Wangeliner Garten, der Touristen in das Dorf bringt. Ein Holzschuppen wurde zum Tauschhaus umfunktioniert. Aus der Idee, mit Lehm günstigen Wohnraum zu bauen, entwickelte sich die Europäische Bildungsstätte für Lehmbau: Gäste aus ganz Europa und darüber hinaus lassen sich dort im Lehmbau ausbilden. Auch viele der Häuser im Ort wurden mit dem Baustoff Lehm saniert. Kunsthandwerker zogen ein. Ihre Produkte – Keramik, Filz, Aufstriche, Körbe – verkauft der FAL e.V. im eigenen Laden. Als nächstes will der Verein gemeinsam mit Flüchtlingen Lehmhäuser für integriertes Wohnen bauen. „Wir haben Großes vor“, sagt Klaus Hirrich. Sein Dorf scheint der richtige Nährboden dafür zu sein.
Klaus Hirrich
Werkstatt guten Lebens
Verein zur Förderung ökologisch-ökonomisch angemessener Lebensverhältnisse - FAL e.V.