In Bollewick gibt sich die Welt die Hand: Politiker*innen, internationale Delegationen, sogar das niederländische Königspaar war schon zu Gast. Der kleine Ort Bollewick mit seiner Feldsteinscheune, der größten Deutschlands, ist als bundesweites Vorzeigeprojekt für eine erfolgreiche Strukturentwicklung im ländlichen Raum bekannt. Das 10 000 Quadratmeter große Gebäude beherbergte bis 1991 650 Kühe – heute bietet es Raum für Ausstellungen, Kultur und Märkte. Allerdings – in die alte Scheune kommen immer weniger Einheimische. Das will Antje Styskal, ehrenamtliche Bürgermeisterin von Bollewick, ändern. Mit der „Zukunft- und Bildungswerkstatt LAND“ soll in Bollewicks Monumentalbau nun auch ein Lehr- und Lernort – nicht nur – für Kinder und Jugendliche aus der Region entstehen.
In Bollewick gibt es vieles, wovon man lernen kann. Über Biogasanlagen werden Dutzende Haushalte, regionale Betriebe und alle kommunalen Gebäude mit Wärme versorgt – den Strom dafür liefern Solaranlagen. Auch die Scheune, erbaut 1881 durch den Baron von Langermann zu Erlenkamp und Spitzkuhn bietet reichlich Anschauungsmaterial. Auf ihren drei Etagen versammeln sich Werkstätten, Geschäfte und Gastronomie – traditionelles Kunsthandwerk wird dort erlebbar, Lebensmittel und Produkte aus der Region verkauft.
Anke Styskal erweitert das Angebot jetzt um Bildungsprojekte. Unter dem Motto „Die Scheune für Bildungshungrige“ initiiert sie, im Hauptberuf als Heilpraktikerin für Chinesische Medizin, Workshops zu Themen wie Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Kreatives Lernen. Die ersten Dozent*innen, unter ihnen zwei einheimische Künstlerinnen, hat Styskal bereits gefunden.