Förderrunde 7: 2025-2026

Julian Müller

Medienzentrum für Kinder und Jugendliche

Der Einfluss von Medien auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist unbestritten. Gensauso wie Erwachsene sind auch sie überfordert von den scheinbar unendlichen Möglichkeiten, die der rasante technische Fortschritt mit sich bringt. Es ist deshalb besonders wichtig, die jungen Menschen in ihrem Umgang mit Medien zu begleiten. In der Praxis passiert aber oft genau das Gegenteil: Kinder und Jugendliche werden in ihrem Medienkonsum sich selbst überlassen. Das will der Medienpädagoge Julian Müller ändern. Er baut in der Prignitz ein mobiles Medienkompetenzzentrum auf, um einen reflektierten, aktiven und kreativen Umgang mit Medien zu vermitteln.

Theo Hornawsky

Kulturbrennerei Ganzlin

Eine alte Schnapsbrennerei in Ganzlin, Mecklenburg-Vorpommern: Dort schaffen Theo Hornawsky und eine ganze Gruppe junger Städter einen Ort der Begegnung und der Vielfalt. Die Voraussetzungen sind gut, das Gelände groß, es gibt verschiedene Werkstätten, Schlafplätze und Workshop-Räume. Alle, die Lust und Ideen haben, können ihre Angebote  in Ganzlin verwirklichen und sich einbringen. Erste Workshop-Wochenenden und ein kleines Festival haben sich bereits bis in die umliegenden Dörfer herumgesprochen und kamen gut an. Jetzt gilt es, noch mehr Menschen zu aktivieren und zu begeistern.

Vanessa Homann

NaturGut Cörmigk

Ein bunter und vielseitig gestalteter Bildungs- und Begegnungsort, an dem Gäste sich mit Tier- und Naturschutz, aber auch mit sich selbst beschäftigen – das ist die Vision von Vanessa Homann. Mit dem Naturgut Cörmigk in Sachsen-Anhalt hat sie ein weitläufiges Gelände gefunden, das sie gemeinsam mit ihrem Mann seit zwei Jahren renoviert und umgestaltet. Einen Permakulturgarten und einige „gerettete“ Tiere gibt es bereits, bald sollen Bildungs- und Workshopräume sowie die ersten Mitbewohnenden und Gäste dazukommen.

Anja Rohrdiek

Lindtstedts neue Mitte

Wer tagsüber in Lindstedt nach Begegnung sucht, muss die Straße fegen – in der Hoffnung darauf, dass sich ein Zufalls-Gespräch ergibt. So beschreibt es Anja Rohrdiek, mit einem Augenzwinkern. Als Vorstandsmitglied des Fördervereins „Historische Region Lindstedt“ will die Bauingenieurin in dem 300-Einwohner*innen-Dorf in der Altmark mehr Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten schaffen: eine lebendige Ortsmitte mit regelmäßigen Angeboten, von Sport, über Kultur bis hin zur Versorgung mit dem täglichen Bedarf – nette Gespräche eingeschlossen.

Bettina Lampadius-Gaube

Ein Backhaus für alle

Drei große B‘s sind Bettina Lampadius-Gaube wichtig: Backen, Bildung und Beziehung. Auf diesen drei Säulen steht das Projekt der Bitterfelder Religionslehrerin und Pfarrerin der Kirchengemeinde Pouch in Sachsen-Anhalt. In dem 1500-Seelen-Dorf am Muldestausee wird eigenes Brot gebacken, in einem über 100 Jahre alten, wiederentdeckten und sanierten Backofen. Das nötige Wissen vom Ofenanheizen bis zur Teigführung vermittelt unter anderem der pensionierte Bäcker aus dem Ort – und während des Knetens werden wie nebenbei Beziehungen geknüpft. So ist der alte Lehmofen auf dem Pfarrhof zu einem neuen Bindeglied im Dorf geworden.

Claudia Engel

Gutes Haus Wahlsdorf

Was tun, wenn der nächste Arzt weit entfernt oder der Hunger auf Kultur und Gesellschaft groß ist? Dann braucht es eben einen Ort für alle Bedürfnisse. Das GUTE HAUS im brandenburgischen Wahlsdorf ist so ein Ort: ein altes Gutshaus in der Mitte des Dorfs, das die freie Theatermacherin Claudia Engel mit einem ganzen Team von Engagierten zu einer Art Rundumversorgungsstation im ländlichen Raum ausbauen will. Im Guten Haus wird es medizinische Gesundheitsfürsorge geben, Theateraufführungen und Konzerte, Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche. Vom Sportkurs bis zum Poetry Slam soll für jede und jeden etwas dabei sein.

Conny Fiebig

Konsum Ermstedt

Conny Fiebig will den klassischen Weg einmal umkehren – und Angebote, die man in der Stadt als ziemlich selbstverständlich wahrnimmt, aufs Land holen. Wer auf dem Dorf leben, kann oft gar nicht anders, als sich für Arbeit, Einkauf oder Kultur ins Auto zu setzen und in die Stadt fahren. Obwohl es in einem Dorf wie Ermstedt so unzählige Talente gibt, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. 2020 haben Conny Fiebig und ihr Mann Manuel einen alten Hof in Ermstedt gekauft, dazu gehört auch der ehemalige Dorfkonsum. Der seit den 80er Jahren verwaiste Laden wird nun von einem ganzen Team Engagierter  wiederbelebt – und zu einem selbstorganisierten Treffpunkt ausgebaut.

Saoud Farman

Das fliegende Klassenzimmer

Der nächste Deutschkurs ist kilometerweit entfernt, und der Bus fährt nur einmal am Tag in die nächste Kleinstadt: Geflüchtete Menschen haben im ländlichen Raum oft enorme Schwierigkeiten, ihre neue Landessprache schnellstmöglich zu lernen. Der syrische Chemieingenieur Saoud Farman kennt das, er kam 2016 in einem abgelegenen Ort in Mecklenburg-Vorpommern an und brachte sich sein Deutsch via Youtube-Videos bei. Als Neulandgewinner lässt er nun seine Erfahrungen in ein neues, mobiles Bildungs- und Beratungsangebot fließen: Das „Fliegende Klassenzimmer“ kommt mit dem Bus zu den Menschen aufs Land.

Annett Beier

KulturGüterBahnhof

Fünf Minuten nach Aue, rund 30 Minuten nach Zwickau – und die Bahn fährt regelmäßig: Annett Beier hofft, dass die gute Anbindung dazu beitragen wird, dass der ehemalige Bahnhof in Bad Schlema weit über den Ort hinaus als Veranstaltungs- und Begegnungsort wahrgenommen wird. Ab 2027 darf Beier ihn zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter als Kultur(Güter)Bahnhof nutzen und bespielen. In dem denkmalgeschützten Gebäude sollen Veranstaltungen stattfinden, Feste und Konzerte, genug Raum gibt es auch für offene Ateliers, Werkstätten oder einen Jugendklub. Bis es soweit ist, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Ideen sammeln und entwickeln, die Gruppe zusammen halten und erweitern, Pläne schmieden.

Diana Ziegs

ERZscheune alle Vereint

Was macht eine Scheune aus dem Allgäu, originalgetreu wieder aufgebaut auf der Streuobstwiese eines landwirtschaftlichen Betriebs in Jahnsdorf? Für mehr Miteinander sorgen – zumindest, wenn es nach Diana Ziegs geht. Denn was als Projekt für die „Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025“ begann, will Ziegs nutzen, um den Bewohner*innen von Jahnsdorf, insbesondere der Jugend, endlich wieder eine Möglichkeit zu geben, Veranstaltungen zu organisieren, sich zu treffen, gemeinsam etwas zu tun. Miteinander zu leben statt nur nebeneinander.