2020 ist Max Frauenlob, der Soziologe, nach Caldern gezogen, hatte mit seiner Frau Sonja, ihres Zeichens Pädagogin, und den Kindern ein altes Bauernhaus bezogen, einen Vierseithof mit großem Garten.
Der Ort ist 1200 Jahre alt, mit klassisch gewachsener Fachwerkbebauung, ein ländlich schön gelegenes und agiles Dorf. Als der Dorfladen hier vor zwei Jahren zumachte, organisierte sich eine Initiative und öffnete den Laden wieder – mitgliederbasiert und auf Vereinsbasis. Das freute nicht nur die Zugezogenen, sondern auch die Alteingesessenen. Nebenan eröffnete eine Gärtnerei mit Solawi. „Es gibt also bereits ein Umfeld für solidarische Mitmachprojekte, wo Zugezogene und Alteingesessene andocken können“, sagt Max Frauenlob. Anfänglich hatten Max und Sonja überlegt, ob sie erwerbsmäßig ein saisonales Café eröffnen sollten und waren von der Idee wieder abgekommen. Lieber etwas ehrenamtlich auf die Beine stellen, um sich im Dorf einzubringen und das Miteinander zu verbinden. Seither organisieren sie zusammen mit zwei befreundeten Familien Familiennachmittage, Kürbisschnitzaktionen, Flohmärkte in ihrem Hof mit Kaffee und Kuchen, den Natur- und Bildungsgarten Wilde Hilde – alles mit dem von ihnen gegründeten Verein ZusammenWachsen e.V. Doch Max Frauenlob fiel auf, dass bei all den bunten Aktionen Austausch und Begegnung unter den Erwachsenen ein wenig zu kurz kamen.
Aus dieser Überlegung heraus entstand die Idee zum neuen Projekt Deine bunte Mitmachküche: Sich jeden ersten Freitag im Monat treffen, zusammen kochen und danach möglichst unter freiem Himmel gemeinsam essen. Bei schlechtem Wetter geht‘s unter die Schirme oder in die Scheune. Wer Lust hat, hilft beim Kochen und gestaltet das bunte Abendprogramm mit. Über dieses niedrigschwellig-gesellige Zusammenkommen unterm Sternenhimmel oder am Lagerfeuer ergeben sich auch Gespräche über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen, ganz beiläufig. Jedenfalls, so erzählt Max Frauenlob, „besteht in Caldern ein offenes Klima, um neue Ideen und Projekte zusammenwachsen zu lassen.“ Und das möchte die bunte Mitmachküche als eine Keimzelle für ein gelebtes Miteinander gerne befeuern.