In Waldenburg öffneten sich im vergangenen Jahr erstmalig allerhand Tore und Pforten zu den Hofflohmärkten. In der Kleinstadt an der Mulde herrschte ein reges Treiben, während die Menschen von Hof zu Hinterhof spazierten, immer mit der digitalen Karte des Flohmarktes in der Hand. Rund 50 Haushalte in der Töpferstadt beteiligten sich mit Ständen voller Fundstücke, hausgemachter Limonade oder frischen Waffeln.

„Es ging um weit mehr als das Kaufen und Verkaufen von Dingen“, erinnern sich die Organisatorinnen, „es ging um Begegnung.“ Die Resonanz war überwältigend.

Entstanden ist die Idee der Hofflohmärkte aus der Bürgerinitiative „Waldenburg bewegt“. Im vergangenen Jahr entwickelte sich innerhalb dieser Gruppe rasch der Wunsch nach etwas Dauerhaftem wie einem Umsonstladen. Aus den Engagierten löste sich ein Kernteam, das nach dem Schreiben des Konzepts und der Zusage der Förderung durch „Neulandsucher Ost-West“ nun die ersten Schritte gehen kann – hin zur Eröffnung des Waldenburger Umsonstladens. Träger des Projektes ist dabei der ortsansässige Verein „dream e.V.“.

Geeignete Räumlichkeiten sind bereits gefunden. Im Zentrum der Stadt können zukünftig gut erhaltene Kleidung, Schuhe, Haushaltsgegenstände, vielleicht sogar kleine Möbelstücke weitergegeben oder kostenlos mitgenommen werden. Auch eine Leihbank für Werkzeuge oder Freizeitartikel wäre denkbar. Dabei soll der Laden alles andere als ein Ort des Abfalls sein. Durch ihn wollen die Engagierten zu einem umweltbewussteren und ressourcenschonenderen Verbrauch anregen, im besten Fall Waldenburg weiter beleben und das Gefühl stärken, dass man gemeinsam etwas bewegen kann. Denn neben der kostenfreien Weitergabe der Kleidungsstücke und Gegenstände soll der Laden ein Raum der Begegnung sein – mit einer Sitzecke, Gesprächen und vielen kleinen Workshops zu Themen wie Upcycling, Flicken oder Nachhaltigkeit.

Ende Oktober finden die Hofflohmärkte zum zweiten Mal statt und diesmal öffnet der Umsonstladen zum ersten Mal seine Türen.